Als "Heimatstrecke" für "ME4092" (oder je nach morgendlicher Laune der Dame auch "T3-884" oder "89 412" ) ist die Schwäbische Waldbahn von Schorndorf nach Welzheim vorgesehen.
Zusammen mit dem Württemberger Doppelwagen (siehe unter "Projekte"), den wir zusammen mit der DBK aufarbeiten wollen, ist die "ME 4092" dann die ideale Garnitur für den Gelegenheitsverkehr. Mit 70..100 Personen können Betriebsausflüge, Hochzeiten, Jubiläen,.....all das, wofür der Regelzug zu groß ist, auch auf dieser Strecke, die steiler ist wie die Geislinger Steige, optimal bedient werden. Längere Standzeiten, z.B. im Ausweichgleis in der Laufenmühle, kosten ob der kleinen Rostfläche nur wenig Kohle.
Im Rahmen der Streckenverfügbarkeit kann "ME4092" natürlich auch außerhalb der Waldbahn eingesetzt werden. Um auch einen Straßentransport leichter darstellen zu können sind bereits jetzt Achszurrösen eingebaut worden, die dafür sorgen, dass die Achsen auch bei Kranverladung fest in ihren Lagerschalen bleiben und nicht die Dichtfilze in den Lagerkästen nach unten drücken.
Das höchste wäre natürlich ein Treffen mit der GES-Schwester "T3-930" auf der Waldbahn um dann gemeinsam wie anno 1911 den Eröffnungszug nach Welzheim zu befördern.
Mit zwei T3-Loks müssten auf der Bergstrecke auch locker 200Tonnen Wagenlast möglich sein, was wohl dem gesamtem langen Württembergerzug der GES entsprechen dürfte. Natürlich firmiert "ME4092" dann unter der Nummer "T3-884"!
Ja was zieht sie denn, die "ME4092" ?
Dazu haben wir hier zwei "vorläufige Belastungstafeln" erstellt, abgeleitet von den Werten der preussischen T3 aus der DV939a-7/53 und den dort angesetzten Bewertungskriterien mit einer Nenndampfleistung von 57kg/m² Heizfläche und Stunde. Dabei haben wir die Werte auf die anderen Triebwerks- und Kesseldaten der Württembergerin angepasst. In Gelb sind die relevanten Bereiche für die Waldbahn (Talstrecke und Bergstrecke, Bergstrecke Vmin = 20km/h !) hervorgehoben. Fett gedruckte Zahlen sind direkt umgerechnet von denen der 89.70, dünn und kursiv sind die Werte, die davon ausgehend extrapoliert wurden um das Kennfeld zu vervollständigen.
Als Nassdampflok hat "ME4092" natürlich auch eine enorme Kesselreserve, bei deren Inanspruchnahme zwar die Lasten im untersten Geschwindigkeitsbereich unverändert bleiben, aber ab 15km/h geht temporär nochmal deutlich mehr!
In der Tafel ist oben für jeden Geschwindigkeitsbereich angegeben, welche Streckenlänge bei der Geschwindigkeit bei Start mit vollem Kessel mit der Last gefahren werden kann.
Mehr zum Thema "Leistungsreserven der Dampflok" demnächst im Technischen Bureau.
Wer diese beiden Tafeln mit den Werten der 89.70 vergleicht wird feststellen, dass die Württembergerin mehr kann ! Das liegt nicht an unserem vielleicht lokal eingefärbten Blickwinkel, sondern an den größeren Zylindern, dem günstigeren Hebelverhältnis (h/Dt), größerer Heizfläche und für die ME4092 auch am höheren Kesseldruck gegenüber der Preussin. "T3-930" der GES dürfte diesen Tafeln nahe kommen.
In den Regelverkehr auf der Waldbahn wird die "ME4092" , zumal alleine, wohl kaum eingreifen. Denn die heute gefahrenen Lasten sind bereits deutlich über den Werten, die "ME4092" auf der Bergstrecke ohne Unterschreiten der Mindestgeschwindigkeit bewältigen kann.
Ja, sie haben richtig gelesen: Seit Einführung der automatischen Bahnübergänge gibt es bei der Bahn auch Mindestgeschwindigeiten, die ein Zug einhalten muss, um den sicheren Ablauf der Signalanlagen nicht zu stören. Und da ist bei 115...170 Tonnen Zuglast bei der "ME 4092" das Maximum erreicht - zu wenig für die heute gefahrenen Züge, aber immer ausreichend für die oben beschriebenen Anlässe - zumal mit dem Doppelwagen, der selbst vollbesetzt weit unter diesen Werten bleibt und es der "ME4092" ermöglicht fast mit Streckenhöchstgeschwindigkeit gen Welzheim zuzustreben - aber gemach, eine Fahrt mit der württembergischen T3 ist reisen, nicht rasen!
FVME-Lg, 11.01.2014