Vom Aschkasten der ME4092 war nur noch eine Ruine übrig. Nach dem Abbau standen wir vor löchrigen, verzogenen und abgezehrten Blechen ohne Mechanik und ohne Rostfeld. Ja, ohne Rostfeld! Denn das Rostfeld der wü T3 war nicht wie bei anderen Dampfloks in der Feuerbüchse eingebaut, sondern war der obere Abschluss des Aschkastens. Außerdem hatten die Luftklappen keinerlei Funkensiebe - ein derartiger Aschkasten hat wegen der dadurch entstehenden Brandgefahr keine Chance auf Zulassung.
Somit blieb uns auch hier nur die "große Lösung": Neukonstruktion eines Aschkastens und 100% Neubeschaffung. Die teilweise gebogenen Blechteile wurden über einen Stahlbauer beschafft.
Die Roststäbe konnten wir über ein Projekt in der Berufsausbildung der Daimler-AG, die heute in der ehemaligen Gießerei der ME in Esslingen-Mettingen immer noch Grau- und Stahlguss herstellt, bekommen.
Um sowohl den Bedienungskomfort als auch die Sicherheit der Kesselanlage zu steigern haben wir uns zum Einbau eines kleinen Kipprostfeldes entschlossen, damit bei Störungen an der Speiseanlage des Kessels das Feuer vom Rost entfernt werden kann. Man möge uns diese Abweichung vom Original durchgehen lassen - der Zulassung unter heutigen Gesichtspunkten hilft es allemal.
Mittlerweile sind die großen Wandteile geliefert und die Mannschaft beginnt mit dem Aufbau. Noch fehlt uns jemand, der die Ausbrennteile nach Datensatz zu für "uns" zahlbaren Konditionen herstellen kann - aber vielleicht hilft ja dieser Aufruf.
Nach der Weihnachtspause haben die Lokschlosser letzten Monat wieder kräftig Hand angelegt.
So konnte vor kurzem in der Aggregatwerkstatt der Korpus des neuen Aschkastens in Augenschein genommen werden. Nach CAD-Daten ausgebrannte und gebogene Blechteile fügten sich mit den ersten Winkeln zu jenem extrem flachen Aschkasten, der unserer T3 trotzdem ausreichend Luft zum Atmen geben soll.
Man erkennt bereits, wo die Durchbrüche für die Kipprostwelle und die Aschkastenspritze sind sowie die Löcher für die Aschkastenbolzen am Bodenring.“